Dienstag, 3. Oktober 2017

#Charaktersofseptember (Fragen 28 - 30)

L: „Ihr Lieben, das Essen war wirklich super! Vielen Dank nochmal für die Einladung. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht gedacht, dass es so gut schmecken würde.“

F: „Danke, dass du gekommen bist. Und nochmal Entschuldigung, weil wir Samstag so kurzfristig abgesagt haben.“

L: „Nicht so wild. Es hat ja doch noch geklappt.“

M: „Stimmt. Aber wir müssen dir was beichten.“

L: „Oh, was denn? Jetzt bin ich neugierig.“

M: „Der Grund, warum es hier so kalt war vorhin. Wir hatten alle Fenster aufgerissen, weil uns das Essen angebrannt war. Das, was du als lecker bezeichnet hast, kommt vom Spanier im Nachbarort.“

L: (Lacht laut und wischt sich die Tränen aus den Augen.) „Ich weiß, ich habe euer Auto vorhin da stehen sehen.“

F: „Du hast es gewusst? Und dann lässt du uns hier den ganzen Abend ... Warte. Hast du deshalb die ganze Zeit wissen wollen, wie wir dieses und jenes zubereitet haben?“

L: „Wie war das jetzt mit eurer Hochzeit?“

M: (Spuckt sein Wasser über den Tisch.) „Was?“

L: „Ach, kommt schon.“

F: (Zu Mathias) „Kein Wort!“ (Zu mir) „Okay. Wir sind quitt. Wir einigen uns darauf, dass wir alle unsere kleinen Geheimnisse haben.“

L: (Atmet geräuschvoll aus.) „Einverstanden. Bevor ich jetzt aber noch ein Glas Wein trinke, lasst uns bitte die Fragen zu Ende beantworten.“

M: „Okay. Leg los.“

L: „Welche schlechte Angewohnheit möchtest du gerne los werden?“

M: „Ich weiß nicht, ob die Angewohnheit schlecht ist oder nicht, aber ablegen würde ich gerne meine nächtlichen Kühlschrankplündereien. Ich bekomme immer so hunger nach dem ... na du weißt schon. Florian schafft es, dass ich mich total verausgabe und dann bekomme ich hunger. Aber ich esse dann nichts richtiges, sondern Schokolade oder Weingummi. Vielleicht würde es schon helfen, mal einen Jogurt zu nehmen.

F: „Eiweiß auffüllen?“

M: „Du bist unmöglich“ (lacht)

L: „Wenn du eine Sache ändern könntest, was wäre das?“

M: „Ich würde mehr Jogurt kaufen.“

L: „Und im ernst?“

M: „Auf mich bezogen – ich würde nichts ändern wollen. Es ist alles perfekt so, wie es ist. Allgemein bezogen – ich wüsste nicht, wo ich anfangen soll. Klima, Krieg, Hunger – es gibt so viele Themen.“

L: „Das stimmt, da kann man sich gar nicht entscheiden. Aber es freut mich, dass ihr zwei so Glücklich seid.“

F: „Das sind wir und es wird mit jedem Tag besser.“

L: (Wischt sich ein Tränchen aus dem Augenwinkel.) „Das höre ich gerne. So, wir sind bei der letzten Frage angelangt. Mathias. Wofür kämpst du oder anders, wofür setzt du dich ein? Welche Ziele hast du?“

M: „Schwer. Ich kämpfe für Gleichberechtigung. Jeden Tag und an allen Fronten. Mir begegnen so viele Ungerechtigkeiten jeden Tag, dabei müsste das gar nicht sein. Wir sind alle Mensch. Egal welches Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder Sexualität jemand hat. Wir sind alle Menschen und keiner davon ist mehr oder weniger wert als jemand anderes. Ob man dahingehend Ziele angeben kann? Eher nicht. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, aber ich werde nicht müde.“

L: „Das wars schon! Wie hat es dir denn gefallen? Hast du ein Fazit?“

M: „Ich fand es sehr aufschlussreich, in vielfacher Hinsicht. Über manche Fragen habe ich vorher nie wirklich nachgedacht. Man lernt doch noch einiges über sich selbst. Mein Fazit wäre – es hat uns verdammt gut getroffen und ich bin froh und dankbar dafür.

L: „Ein schönes Schlusswort. Ich danke dir sehr für deine ehrlichen Antworten. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder?“

M: „Du weißt, dass es so ist. (lacht)

L: „Du hast recht. Also verabschieden wir uns jetzt bis demnächst bei allen und trinken noch gemütlich ein Glas Wein zusammen.